„Josef will wohnen“, Zürich
Die Initiative „Josef will wohnen“ wurde als Gegenentwurf zu den Entwicklungsplänen für das Josef-Areal in Zürich lanciert und fordert die Stadt Zürich auf, ihre Projektidee zu überdenken. Innovative Ansätze zeigen Alternativen für das Areal auf, die städtebauliche Qualität, Mobilität, Dichte, Erhalt von Bauten und die Bedürfnisse der Bewohner in den Mittelpunkt stellen.
Ausgangslage für die Initiative „Josef will wohnen“ ist das Josef-Areal, ein Grundstück im Eigentum der Stadt Zürich, auf dem jahrzehntelang die ehemalige „KVA Josefstrasse“ ihren Dienst verrichtete. Aus diesem Grund befindet sich das Grundstück nach wie vor in der „Zone für öffentliche Bauten“. Die Stadt Zürich hat in den letzten Jahren ein Nutzungskonzept für ein Hallenbad, Alterswohnungen, einen Werkhof und weitere Einrichtungen sowie einen kleinen Quartierpark entwickelt.
Inzwischen hat sich mit der rasanten Entwicklung des Zentrums rund um die Hardbrücke eine neue Situation ergeben: Das Zentrum Hardbrücke braucht Wohnungen. Und zwar viele und für unterschiedliche Bevölkerungsschichten. Diese Wohnnutzung hat in der schnell wachsenden Stadt an so zentraler Lage Priorität, neben öffentlichen Nutzungen wie Hallenbad, Gesundheitsnutzungen und Alterswohnungen.
„Josef will wohnen“ ist ein Nutzungskonzept für urbane Räume, das in der ganzen Schweiz angewendet werden kann.
Dies umso mehr, als die Stadt Zürich so auf ihrem eigenen Land dem Drittelziel für gemeinnützigen Wohnungsbau ein Stück näher kommt. In der von der Stiftung Hamasil initiierten Arbeitsgruppe „Josef will wohnen“ wurde auf Basis der Ideen der Stadt Zürich eine neue Vision für das Areal entwickelt. Damit entstehen 400 bis 600 zusätzliche gemeinnützige Wohnungen und damit Wohnraum für rund 1’000 Menschen vor.
Es wurden drei städtebauliche Varianten entwickelt, darunter einen Blockrand mit Hochpunkt, eine brasilianisch anmutende Komposition aus zwei hohen Scheiben und halbrundem Hof und eine spielerische Stapelung von Wohnbauten und Terrassen. Verdichtung, Frei-, Grün- und Bewegungsflächen, klimafreundliches Bauen unter Erhalt der vorhandenen Bausubstanz und kurze Wege in die Stadt sind zentrale Überlegungen. Die Initiative fordert die Stadt Zürich auf, ihre Planung zu überdenken und diese alternativen Ansätze der Stadtentwicklung zu prüfen.
Eine Besonderheit des Entwurfs ist der Einsatz parametrischer Werkzeuge für städtebauliche Nutzungsszenarien, die mit Hilfe von Grashopper und ArchiCAD automatisiert und parametrisiert werden. Dies ermöglicht eine effektive und effiziente Variantenentwicklung und damit die städtebauliche Gestaltung des Josef-Areals.