„Blühende Pfingstweide“, Zürich
Einst eine Kuhweide an Pfingsten, dann ein Industriequartier, dann ein aufstrebendes Trendviertel. Wo heute ein neues Zentrum Hardbrücke aufblühen soll, drohen Langeweile und Monotonie. Die Arbeitsgruppe „Blühende Pfingstweide“ kämpft gegen das Verschwinden der industriellen Zeitzeugen und für ein lebendiges, urbanes und attraktives Zürich-West.
Im südöstlichen Teil des Welti-Furrer-Areals beherrschen derzeit ein Parkhaus, ein Lagerhaus und ein Parkplatz die Szenerie. Im Nordwesten dominiert das Gewerbe- und Bürohaus „Prime 2“ das Areal neben einem alten Bürobau. Trotz des Konflikts mit dem Sondernutzungsplan genehmigte die Stadt Zürich die Pläne der Knecht Holding mit zwei weiteren identischen Neubauten „Prime 1“ und „Prime 3“ aus der Feder des Architekturbüros Max Dudler.
Seit der Verabschiedung der Sondernutzungsplanung vor zwanzig Jahren hat sich viel verändert. Die Klimakrise erfordert den Erhalt der grauen Energie und eine Integration des Bestands für die zukünftigen Pläne. Die einstige Autobahnplanung an der Pfingstweidstrasse ist obsolet, und Zürich West avancierte zu einem Zentrumsgebiet mit Wohnraumbedarf.
Die von der Hamasil Stiftung initiierte Arbeitsgruppe „Blühende Pfingstweide“ erarbeitete eine Vision mit dem Ziel, auf dem Welti-Furrer-Areal einen lebendigen, grünen Lebens- und Arbeitsraum zu schaffen. Statt weiteren langweiligen Büroquadern sollen bestehende Strukturen umgenutzt, mit einem Wohnhochhaus ergänzt und in eine grüne Stadtszenerie integriert werden. Die vertikale Bauweise dient zugleich der Lösung des Lärmproblems entlang der Pfingstweidstrasse.
Projektziele fokussieren auf die Integration des Areals in das Stadtgefüge, betonen Vielfalt, Kontraste und Interaktionsflächen. Die Realisierung bedingt einen Wohnanteil von mindestens 30 Prozent, wobei die Arbeitsgruppe eine gezielte Durchgrünung zur Vermeidung erhöhter Versiegelung vorsieht.