SBB Dienstgebäude Langstrasse, Zürich
Das ehemalige SBB Dienstgebäude an der Langstrasse 175 in Zürich steht vor einer Umnutzung. Es soll unter Berücksichtigung nachhaltiger Bauprinzipien saniert und durch einen Anbau erweitert werden. Trotz eines minimal-invasiven Konzepts mit konsequenter Wiederverwendung der bestehenden Bauteile konnte sich das Projekt im Wettbewerb nicht durchsetzen.
Der Auftrag verlangte die Entwicklung eines Projektvorschlags, der den Bestand des SBB Dienstgebäudes aus den 60er Jahren, dessen Erweiterung aus den 80er Jahren sowie die Stadtachse aufwertet. Der Baustein soll zu einer städtebaulich bedeutenden Achse der Langstrasse entwickelt werden. Das neue Nutzungskonzept setzt auf Retail und Gastronomie im Erdgeschoss sowie Büro-, Bildungs- und Gesundheitsnutzung in den Obergeschossen. Mit einem hofseitigen Anbau wurde die Ausnutzungsreserve ausgeschöpft und zusätzliche Mietfläche geschaffen.
Neue Materialien wurden soweit möglich vermeiden und zugleich bestehende Materialen und Bauteile konsequent wiederverwendet. So soll die Fassade nur wo nötig ertüchtig werden. Die Elemente der Fassadenverkleidung, welche durch Anpassungen entfallen, werden für den Anbau genutzt. Auch neue Gebäudetechnik wurde aktiv vermieden, so wird passiv über die Gebäudemasse gekühlt. Für die Erweiterung wurde eine Holzkonstruktion mit einer Hanfbetondämmung kombiniert.
Um die grauen Emissionen so gering wie möglich zu halten, wurde auf eine für die Raumorganisation im ersten Moment logische Erweiterung des Kellergeschosses verzichtet. Damit kann auch die Platane erhalten werden, die direkt am Gleisfeld Qualitäten erhält – visuell, für den Aufenthalt aber auch zur Hitzeminderung.
Der Projektvorschlag schlägt zusätzlich eine Änderung des Verkehrsregimes vor, um die beengte und für den Aufenthalt unattraktive Situation um die nordöstliche Gebäudeecke zu lösen. Indem in der Röntgenstrasse eine 20er-Begegnungszone geschaffen wird, können Fussgänger und Velofahrer entflochten werden.